Rezensionen zu "Der junge Beethoven in Wien 1795 - 1800"
l’Éducation
musicale
Sous
le titre : Le
jeune Ludwig van Beethoven à Vienne,
Gerrit Zitterbart - soliste et chambriste, professeur de piano au
Conservatoire supérieur de musique et de théâtre de Hanovre -,
présente, au pianoforte Heinrich Ernst Fessel (Dresde, ca
1795-1800),
une sélection de quinze œuvres assez brèves composées par
Beethoven entre 1795 et 1800, accompagnée de commentaires allemands,
avec traduction anglaise et française, comprenant des analyses très
détaillées de chaque pièce et de ses particularités
stylistiques. Il propose des Variations,
une
Bagatelle,
des Sonates
en deux mouvements, des Capriccio,
et des pièces intitulées : Allegretto
ou encore Andante
cantabile,
Rondo :
Allegro.
Ce
disque s’impose par l’intelligence de la partition, la
virtuosité, la précision des attaques, le sens de l’expression
juste, et révèle avec bonheur des pages peu connues du jeune
Beethoven.
Édith Weber
Klassik heute
Januar 2009
Gerrit Zitterbart
gehört zu den Musikern, die über viele Jahre hinweg künstlerische
Kompetenz und Durchhaltevermögen bewiesen haben. Auch diese, auf
fünf schöpferische Jahre eingegrenzten Beethoven-Einspielungen
zeigen einmal mehr, wie wendig, wie umsichtig, wenn nötig auch
furios dieser Pianist die verschiedensten Kleinigkeiten aus dem
WoO-Kalender zu tönen, zu beleben versteht. Dabei hütet er sich vor
jeder Art von instrumentaler Grobheit, wie etwa in den fiskalischen
Erwägungen des Rondos op. 129. Das hoch lebendige Stück serviert er
mit der unumgänglichen Nervosität, aber auch mit jener
Feinfühligkeit, die mich am ehesten an Wilhelm Kempffs
DG-Einspielung erinnert. Man möchte sich unter dem Eindruck dieses
pekuniären Schelmenstücks vorstellen, etwa Rihm oder Ligeti hätten
in unseren Tagen ein Klavierstück unter dem Motto „Die Wut über
die geklaute Credit Card“ verfasst…
Im Vergleich zu den
für das Gesamtwerk Beethovens wichtigen Buchbinder-Aufnahmen
(Telefunken bzw. Teldec) favorisiert Zitterbart einen weicheren,
humaneren Grundton. Und auch im Verlauf der Pathétique
überzeugt er mich in den Ecksätzen mit einer Haltung im Ausgleich
von Erregung, Vorwärtsdrang und Höflichkeit, als wollte er zeigen,
dass Dramatik nur die eine Seite eines umfangreichen
Ausdrucksprojekts darstellt. Hinzu kommt: der Hammerflügel aus der
Dresdner Produktion von Johann Heinrich Ernst (ca. 1797–1800)
erlaubt dem Spieler eine Fülle von Nuancen, von Anschlagsvarianten –
und dies nicht nur im Sinne von historischer Nachbereitung, sondern
durchaus als vielfältiger Fingerzeig, wie man auch heute auf altem
Gerät die unverwüstlichen frühen Beethovenschen Ideen und
Konzeptionen in Erinnerung zu bringen vermag.
Peter Cossé